Impuls: Ist Burnout eine mentale Strategie?
Druck und Überforderung gehören (scheinbar) zum Arbeitsalltag. Nein, das höre ich nicht nur von meinen Klienten, auch Studien belegen genau das. Beispielsweise fühlen sich durchschnittlich 63 Prozent aller Arbeitnehmer laut einer Studie der Schweizer CSS Krankenversicherung (2013) durch ihre Aufgaben überfordert. Und 80 Prozent aller 35-45 jährigen Deutschen gaben laut einer Forsa-Umfrage an, sie fühlten sich unter Druck. Sind sie damit auch Burnout-gefährdet?
Wer viel Stress hat, sich unter Druck oder sogar überfordert fühlt, läuft Gefahr, auszubrennen. Das verursacht enorme volkswirtschaftliche Kosten – den größten Preis bezahlen aber nach wie vor die Menschen, die den Burnout erleiden und an Lebensqualität einbüßen.
Ist ein Burnout prognostizierbar?
Immer wieder werde ich gefragt, ob ein Burnout prognostizierbar sei. Klar gibt es spezifische Faktoren, die einen Burnout wahrscheinlicher oder weniger wahrscheinlich werden lassen. Arne Maus, der Entwickler des Identity Compass, sagte mir jedoch vor Kurzem, dass anhand bestimmter Parameter festgestellt werden könne, ob jemand eine mentale Strategie für Burnout habe: „Die mentale Prädisposition für Burnout ist an den Skalen für Perspektive (sehr empathisch mit anderen), Vergleichsmodus (will keine Veränderung), Referenz (braucht Feedback von anderen) und Primäre Aufmerksamkeit (kümmert sich zu wenig um sich selbst) zu erkennen. Wenn dann noch stark unangenehm empfundener Negativer Stress dazu kommt, ist die Burnout-Gefahr gegeben.“
Gut zu wissen, dass man diese Faktoren leicht testen und sich bewusst machen kann. Und noch besser, dass man durch ein Ändern der mentalen Strategie die effektivste Burnout-Prophylaxe betreiben und gleichzeitig eine gute Life-Work-Balance gewinnen kann.
Die Impulse im Blog von juergenwulff.de geben Führungskräften Hinweise und Tipps für ihre Führungsarbeit. Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zu den behandelten Themen haben, schreiben Sie mir gern.